Am 10.09.2025 unternahm das Kunstprofil des S3 von Frau Zepter eine Exkursion ins Museum für Kunst und Gewerbe, um die Ausstellung HELLO, IMAGE zu besuchen, welche das Semesterthema Design anschneidet.
Die Führung begann mit der frühen Vermarktung von Kaffee. Plakate und Zeitschriftenanzeigen zeigten, dass das Produkt oft nicht im Mittelpunkt stand: Bei „Kaffee Hag“ war das Logo nur klein zu sehen, während die Bildsprache den Großteil der Werbewirkung übernahm.
Anschließend ging es um die Nutzung der Fotografie in der Werbung, etwa bei Reifen, die je nach Zielgruppe unterschiedlich inszeniert wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Bauhausstil. Das Glas, ursprünglich für Reagenzgläser entwickelt, fand nun auch für Küchenutensilien wie hitzebeständige Formen Verwendung. Funktionalität, Innovation und die Vereinfachung alltäglicher Prozesse standen im Vordergrund, ebenso wie geometrische Formen wie Kreise, Dreiecke und Würfel.
In den 1960er Jahren trat die Pop Art hervor. Plastik ermöglichte neue Produktionsweisen, z. B. Stühle aus einem Guss. Der „Space Age“-Stil brachte vielfältige Lampenformen und eigenes Dimmen von Licht. Werbung wurde bunter, kontrastreich und lenkte gezielt die Aufmerksamkeit – selbst für Alltagsgeräte wie Schreibmaschinen.
Spannend war auch der Einsatz von Fotografie durch Lampenhersteller: Geometrische Formen wurden mit unterschiedlicher Belichtung und Schattenwirkung inszeniert, um Lichtwirkung zu zeigen.
Die Ausstellung zeigte zudem die Kollaboration von Künstlerinnen und Künstlern in 2D- und 3D-Strukturen, die sich gegenseitig inspirierten und Werke sowohl als Bild als auch als reale Objekte, etwa in der Mode, entstehen ließen.
Provokation gewann als Werbestrategie an Bedeutung. Marken wie Apple nutzten kontroverse Werbung. Eine jüdische Bäckerei in den USA warb für Brot für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, und auch Kleidungshersteller setzten Bilder gegen Rassismus ein.
Ein besonderes Beispiel war die Leuchte von Konstantin Grcic: Von reiner Gebrauchsleuchte über inszenierte Fotos mit Models bis hin zu authentischen Darstellungen von Handwerkern im Alltag. Heute wird ihre Vielseitigkeit auf Instagram unter einem eigenen Hashtag gezeigt.
Ein roter Faden durch die Ausstellung war der Versuch, das Reale darzustellen – sei es beim koffeinfreien Kaffee oder bei einer Lampe, die seit Jahren immer wieder neu ins Bild gesetzt wird.
Sophia Poletaykina (S3)

